Es wird Zeit, dass sich etwas ändert!

Wie queere Jugendarbeit Schutzräume bieten kann und warum der CSD so wichtig ist.

Mehr als 80 Prozent! queerer Jugendlicher (LSBTIQA+) wurden bereits aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Zugehörigkeit an irgendeinem Ort diskriminiert. Das fand eine Studie des Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahre 2017 heraus.

Diskriminierung, Ausgrenzung, Gewalt

Diskriminierung durch Beschimpfungen, Ausgrenzung, psychischer und auch körperlicher Gewalt erfahren junge queere Menschen in der Schule, der Arbeit, dem Freundeskreis sowie in der eigenen Familie. Situationen, wie zum Beispiel, die von Bjarne sind Alltag vieler junger queerer Menschen: „… dann ist halt einer vorbeigegangen, hat sich extra umgedreht und gesagt, das wäre eine Beleidigung für seine Augen, wir sollen mal mit dem Rumgeschwule aufhören.“

Queere Jugendliche benötigen Schutzräume

Queere Jugendliche benötigen Schutzräume und Menschen, die sie in ihrer Einzigartigkeit und Vielfalt annehmen und fördern. Hier kommt die Jugendarbeit ins Spiel: denn Jugendarbeit wird häufig als Schutzraum von Jugendlichen angesehen. Deswegen ist es unsere Aufgabe, dass queere Jugendliche, die in ihrem Alltag oft Diskriminierung ausgesetzt sind, in der Jugendarbeit einen Schutzraum vorfinden.

Aufklären und Bewusstsein schaffen

Es ist unser Bildungsauftrag über verschiedenste Lebensformen aufzuklären und somit Bewusstsein (Awareness) zu schaffen. Aus diesem Grund hat die BJR-Vollversammlung die Kommission „Queere Jugendarbeit“ eingesetzt. Ziele der Kommission sind die Stärkung der Gleichberechtigung und Sichtbarmachung aller Geschlechtsidentitäten sowie die Beratung und Unterstützung der BJR-Vollversammlung, der Jugendverbände und Jugendringe bei Themen der queeren Jugendarbeit, insbesondere abseits des männlich/weiblich-Spektrums.

Sichtbarkeit und Awareness bei CSD-Paraden

Sichtbarkeit und Awareness ist auch das Ziel der vielen CSD (Christopher-Street-Day) Paraden, die zurzeit in Städten auf der ganzen Welt stattfinden. Auf den Paraden und Demonstrationszügen kommen Menschen aller geschlechtlicher und sexueller Identitäten zusammen, um gegen Diskriminierung zu demonstrieren und die Vielfalt zu feiern, im Gedenken an den Aufstand von queeren Menschen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969. Die CSD Demonstrationszüge gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sich in unserer Gesellschaft zwar viel getan hat für Menschen aus der queeren Community, zum Beispiel die Ehe für Alle, aber die queere Community noch immer in ihrem Alltag von Diskriminierung betroffen ist.

Deswegen lasst uns auf die Straße gehen und für die Buntheit und gegen Diskriminierung einstehen!

Malte Scholz
stellv. Vorsitzender der EJB und Vorsitzender der Kommission des BJR "Queere Jugendarbeit"

Weitere Informationen und Berichte:

Coming-out und dann !? Ist die erste bundesweite Studie zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt von dem Deutschen Jugendinstitut (dji).

"Willst du Glitzer für Dein Gesicht?" Evang. Jugend München am CSD. Ein Beitrag im zettMagazin

"Mit Regenbogen-Symbolen für Toleranz" Evang. Jugendbildungsstätte Neukirchen am ersten CSD in Coburg. Ein Beitrag im zettMagazin

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