Jugendbildungsstätten unter neuer Leitung
Gerade mehr denn je erleben junge Menschen eine turbulente und instabile Zeit. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und steigende Lebenshaltungskosten. Umso wichtiger sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen und Kirche positiv erfahren. Solche Möglichkeiten bieten die Jugendbildungsstätten in evangelischer Trägerschaft und das Studienzentrum Josefstal.
Nürnberg, 2. Februar 2025. In den beiden Jugendbildungsstätten (Jubi) in Trägerschaft der Evang.-Luth. Kirche in Bayern verändern sich die Leitungen. Bei der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neukirchen (Oberfranken) übernahm Diakon Stefan Ludwig zum 1. Januar 2025 die pädagogische und kommissarisch auch wirtschaftliche Leitung. Er folgt auf Diakon Marcel Renner, der das Haus drei Jahre geführt hat. Gemeinsam mit ihm verabschiedete sich die Jubi-Gemeinde von Detlef Brands, der seit Januar 2021 die wirtschaftliche Leitung innehatte. Auch im mittelfränkischen Pappenheim wechselte die Leitung: Gerhard Schleier geht nach 14 Jahren in den Ruhestand, die Verantwortung für das Evangelische Bildungs- und Tagungszentrum (EBZ) übernimmt Christian Söllner. Er kam vor fünf Jahren als Leiter der Verwaltung nach Pappenheim.
Jugendbildungsstätten: Orte der persönlichen und sozialen Entwicklung
Die außerschulische Jugendbildung nimmt in der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB) einen hohen Stellenwert ein. Jubis sind entscheidende Lernorte neben dem regulären Schulbetrieb. Sie geben jungen Menschen Raum, sich auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen. „Ich bedanke mich bei den bisherigen Leitern für ihr Engagement besondere Orte für Jugendliche zu gestalten: Wir brauchen diese Orte, an denen junge Menschen ihre Talente entfalten und neue Erfahrungen sammeln“, sagt EJB-Vorsitzender Malte Scholz. Außerschulische Jugendbildung sei in unserer komplexen Welt wichtiger denn je, weil Jugendliche hier Verantwortung, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft ganz praktisch erleben. „In den evangelischen Häusern spüren sie, wie Glaube und Zusammenhalt eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten können“, sagt der Vorsitzende. Den beiden neuen Leitungen, Diakon Stefan Ludwig und Christian Söllner, wünscht Malte Scholz für ihr Wirken alles Gute. „Sie bringen frischen Wind in die evangelische Bildungsarbeit und begleiten Jugendliche einfühlsam in ihrer Entwicklung. Mögen sie ihre Aufgaben mit Zuversicht und Gottes Segen meistern.“
Neue Leitung in Neukirchen: Kontinuität und frische Impulse
In der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neukirchen tritt Diakon Stefan Ludwig die pädagogische Leitung an und übernimmt kommissarisch auch die wirtschaftlichen Aufgaben. Er arbeitete zuvor als geschäftsführender Dekanatsjugendreferent im Dekanat Kulmbach und leitete das Jugendhaus Weihermühle. Seine Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit sowie als Diakon prägt nun die Neukirchener Einrichtung. Er möchte das Haus bayernweit als „Haus der Evangelischen Jugend“ verankern und führt damit das fort, was Diakon Marcel Renner begann. Renner hat in den vergangenen drei Jahren den Neubau und Umbau des Hauses vorangetrieben und die Jubi im Freistaat bekannt gemacht. Er baute die Öffentlichkeitsarbeit aus, etablierte ein passendes Erscheinungsbild und vernetzte sich mit anderen Bildungseinrichtungen. An diese Entwicklung wolle der neue Leiter anknüpfen und mit dem EBZ Pappenheim und dem Studienzentrum Josefstal eng zusammenarbeiten. Außerdem sei ihm wichtig, dass die Jubi weiterhin ein Ort sein soll, an dem sich Gäste als auch Mitarbeitende wohlfühlen und junge Menschen in ihrer Jugendkultur angenommen sind und geistliche Zugänge finden können.
Pappenheim ist Dreh- und Angelpunkt evangelischer Jugendarbeit
Auf die große Bedeutung einer engen Zusammenarbeit und des EBZ Pappenheim für die EJB wies Malte Scholz bei der Staffelübergabe von Gerhard Schleier an Christian Söllner am 20. Januar 2025 hin: „Alle landesweiten Großveranstaltungen tagen hier, das Haus ist ein Heimatort für uns“. Viele Jahre prägte Gerhard Schleier diesen Ort, auch als Landjugendpfarrer. Dabei förderte er das Profil des Tagungszentrums als Ort, der Glauben, Bildung und Gemeinschaft unter einem Dach vereint. Er setzte auf Dialog, ökumenische Offenheit und zeitgemäße Konzepte, um jungen Menschen Neues zu eröffnen und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Christian Söllner führt ab sofort dessen Arbeit fort.
Zukunftsfähige Ausstattung nötig
Die EJB weist darauf hin, dass Jugendbildungsstätten wie Pappenheim und Neukirchen oder das Studienzentrum Josefstal eine bedarfsgerechte finanzielle und personelle Ausstattung benötigen. Nur so können sie langfristig bestehen, pädagogische Qualität sichern und nachhaltige Bildungsangebote entwickeln. Diese Unterstützung muss über den Bayerischen Jugendring vom Bayerischen Landtag sowie von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern kommen. Junge Menschen brauchen Orte, die sie fördern und die ihnen stabile Rahmenbedingungen bieten.
Hintergrund: 13 anerkannte Jugendbildungsstätten in Bayern
In Bayern existieren 13 Jugendbildungsstätten, die der Bayerische Jugendring fachlich anerkennt. Zwei dieser Häuser liegen in evangelischer Trägerschaft. Jede Einrichtung bietet pädagogische Schwerpunkte, Übernachtungs- und Seminarräume sowie engagierte Teams, die junge Menschen in ihrer Entwicklung begleiten. Viele dieser Häuser ergänzen ihr Profil durch Umweltstationen, Jugendzeltplätze oder Angebote zur Medienarbeit. Sie sind erprobte Partner für schul- und arbeitsweltbezogene Bildungsangebote und fördern eigenständiges Lernen.
Patrick Wolf
Referent für Kommunikation
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Foto: Jugendbildungsstätte Neukirchen