EJB-Prozess

Gemeinsam die Zukunft der Evangelischen Jugend gestalten

Die Evangelische Jugend in Bayern steht mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und den Herausforderungen einer attraktiven sowie zeitgemäßen Jugendarbeit ist es notwendig, über Inhalte und Strukturen neu nachzudenken.
Nach der ersten „Ordnung des Jugendwerks“ im März 1955, wurde die Ordnung der Evangelischen Jugend (OEJ) 1974 und 1994 überarbeitet. In der Fassung von 1994 besteht die OEJ nun seit über 30 Jahren unverändert. 

Angeregt durch den Landesjugendkonvent und die Landeskonferenz der Hauptberuflichen und Dekanatsjugendpfarrer:innen stellt sich die EJB den kirchlichen und gesellschaftlichen Realitäten, definiert ihre Inhalte und Themen und überprüft daraufhin die vorhandenen Strukturen nach Veränderungsbedarfen. Die EJB sieht sich als selbstverständlicher Teil von Kirche und Gesellschaft und durch die aktuellen Veränderungsprozesse herausgefordert, über Inhalte und Strukturen (neu) nachzudenken.

Informationsveranstaltung am Dienstag, 8. April 2025

Es gab viele Beteiligungsmöglichkeiten und Rückmelderunden, an denen sich viele von euch beteiligt haben. Da der Prozess langsam konkret Gestalt annimmt, haben Malte Scholz und Ilo Schuhmacher zu einem Online-Infoabend eingeladen, um die Möglichkeit zu geben, Fragen, Anregungen und Unsicherheiten zu bündeln und möglichst viele Antworten zu geben. Die Infoveranstaltung richtete sich an Ehrenamtliche und Hauptberufliche in der Evangelischen Jugendarbeit.

 

Nachfolgend wollen wir euch einen strukturierten Überblick zu den einzelnen Aspekten des EJB-Prozesses geben. Die Informationen werden laufend aktualisiert.

Ziele des Prozesses

Als integraler Bestandteil von Kirche und Gesellschaft sieht sich die EJB in Zeiten stetiger Veränderungsprozesse vor die Herausforderung gestellt, ihre Inhalte und Strukturen der Jugendarbeit neu zu überdenken. Das Ziel des EJB-Prozesses ist eine Reform der OEJ, um tragfähige, zukunftsorientierte Strukturenauf allen Ebenenzu entwickeln – immer mit dem Anspruch, die Grundprinzipien der Ehrenamtlichkeit, Freiwilligkeit, Partizipation und Wertebildung beizubehalten und flexibel an die Dynamiken eines kontinuierlichen Wandels anzupassen. Damit wird die Evangelische Jugend fit für die Herausforderungen von morgen gemacht. 

Dabei sollen die Rahmenbedingungen so definiert werden, dass sowohl der Auftrag als auch das Selbstverständnis evangelischer Jugendarbeit nachhaltig gestärkt werden. Um die Zukunftsfähigkeit zu sichern und langfristig eine starke Basis für die evangelische Jugendarbeit zu gewährleisten, sollen die Strukturen und Arbeitsweisen modernisiert werden. Dazu wurden und werden im Erarbeitungsprozess alle Interessengruppen – von den Jugendmitgliedern über Fachkräfte bis hin zu den Trägerorganisationen –aktiv eingebunden. Ideen, Erfahrungen und Bedenken von Ehrenamtlichen wie Hauptberuflichen fließen in die Neugestaltung ein. Neben bewährten Strukturen wird auch experimentell nach neuen, effektiven Modellen gesucht, die den vielfältigen Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden. 

Der Prozess soll bis in das Jahr 2027 reichen.

Eckpunkte und wichtige Maxime

Die Rahmenbedingungen evangelischer Jugendarbeit sollen künftig so beschrieben werden, dass das gemeinsame Ziel (vgl. Präambel der OEJ) und der Auftrag für die Zukunft gestärkt und professionalisiert werden. Das Profil evangelischer Jugendarbeit mit ihren Grundprinzipien Ehrenamtlichkeit, Freiwilligkeit, Partizipation und Wertebildung bleibt dabei als Grundlage bestehen. Im laufenden Prozess verankert ist darüber hinaus die Vision, die Identität und das „Wir-Gefühl“ in der gesamten Evangelischen Jugend durch gelungene und direkte Kommunikation zu verstärken.

Da Partizipation als ehrliche und breite Beteiligung auf allen Ebenen gestärkt und systematisiert werden soll, sind für den regio-lokalen Kontext aktuell sogenannte Rahmenbedingungen der Beteiligung in Planung. Weg von einer vorgeschriebenen und allgemeingültigen Struktur sollen sich junge Menschen künftig mit ihren Themen und Anliegen einbringen können, den passenden Kontext bestimmt dabei der regio-lokale Raum selbst. Ob also wie bisher in Jugendausschüssen oder Mitarbeitendenkreisen, in Regionalkonferenzen oder anderen Gremien, Hauptsache, möglichst viele junge Menschen haben die Chance mitzubestimmen und mitzugestalten. Die Struktur folgt also künftig Inhalten und Bedarfen und nicht andersherum. Mit diesem Perspektivwechsel will die Evangelische Jugend in Bayern nicht nur die sich verändernden Lebensrealitäten junger Menschen ernst nehmen und Kirche als Ort wirksamer Beteiligung und Selbstwirksamkeitserfahrungen erlebbar machen, sondern auch die Gemeinschaft stärken. 

Bisherige Schritte und Beteiligte

Angestoßen durch den Beschluss der Landessynode zur Stärkung der evangelischen Jugendarbeit in Bayern hat der Landesjugendkonvent 2019 beschlossen, die Landesjugendkammer damit zu beauftragen, einen Prozess (inkl. Zeitplan) mit dem Ziel einer aufgabenorientierten Weiterentwicklung der EJB zu initiieren. Die Grundlage hierzu bildet die Studie „Evangelische Jugendarbeit“, sowie die Inhalte und vorläufigen Ergebnisse des PUK-Prozesses. Die inhaltliche Strategie, Struktur und Organisation der EJB soll insgesamt so ausgerichtet werden, dass sie diesen Aufgaben bestmöglich entspricht. Voraussetzung dieses Weiterentwicklungsprozesses muss die Beteiligung von jungen Menschen sein sowie der Einbezug aller weiteren Akteur:innen der EJB.

Unter der Leitung von EJB-Vorsitzendem Malte Scholz und der EJB-Geschäftsführerin Ilo Schuhmacher und mit intensiver Mitwirkung der Landesjugendkammer sowie zahlreicher weiterer Akteur:innen aus allen Arbeits- und Berufsfeldern der evangelischen Jugendarbeit wird der Reformprozess seit nunmehr zwei Jahren gemeinsam vorangetrieben. Dabei werden bestehende Erfahrungen genutzt und durch innovative Ansätze ergänzt. Es gilt: „Probiert aus, wo ihr eh schon am Überlegen seid“ – der Input aus allen Bereichen fließt in die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Strukturen ein. 

Zeitplan im Überblick

Der EJB-Prozess erstreckt sich über mehrere Phasen: 

  • 2025: 
    Festlegung eines Korridors und erste Abstimmungen im Landeskirchenrat 
    Durchführung von Informationsformaten wie Podcasts und Info-Abenden 
    Erstellung des ersten Entwurfs der neuen Ordnung und Einbringung in die Gremien 

  • 2026: 
    Weiterführende Abstimmungen und der finale Beschluss der neuen Ordnung 

  • 2027:
    Übergangsregelungen werden umgesetzt und EJB-Botschafter:innen unterstützen den weiteren Rollout der neuen Strukturen 
    Erste Mitgliederversammlung auf Landesebene als wichtiger Meilenstein der Implementierung

Wichtig: Bis zur vollständigen Implementierung der neuen Ordnung bleibt die bestehende OEJ als Rechtsrahmen erhalten. In der Übergangsphase wird die Geschäftsstelle der EJB in enger Abstimmung beraten und experimentelle Ansätze zur Weiterentwicklung unterstützen. 

 

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Die AG koordiniert, konzipiert und diskutiert den gesamten EJB-Prozess. Ihr gehören Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven an: 

Annabel Baumgardt (Landesjugendkammer)
Joel Brodersen (Landesjugendkonvent) 
Amelie Endl (Landesjugendkonvent)
Lisa Frenz (Landesjugendkammer) 
Tobias Fritsche (Landesjugendpfarrer)
Hans-Christian Glas (Gemeinsame Landeskonferenz der Hauptberuflichen)
Kai Kampmann (Landesjugendkammer)
Justus Koops (Landesjugendkammer) 
Eva-Maria Löffl (Landesjugendkammer)
Jonas Makkari (Gemeinsame Landeskonferenz der Hauptberuflichen)
Malte Scholz (Landesjugendkammer / Projektleitung)
Felix Stahl (Gemeinsame Landeskonferenz der Hauptberuflichen) 
Ilona Schuhmacher (EJB-Geschäftsführung / Projektleitung)

Gemeinsam in die Zukunft

Der EJB-Prozess steht für eine lebendige, partizipative und innovative Jugendarbeit, die sich stetig an den Bedürfnissen der Jugend und den gesellschaftlichen Realitäten orientiert. Jeder ist eingeladen, sich mit Ideen und Engagement einzubringen – denn nur gemeinsam können wir die Weichen für eine nachhaltige Zukunft der evangelischen Jugendarbeit stellen.

Fragen und Ideen

Du hast noch Fragen zum EJB-Prozess, dann kontaktiere uns unter ejb.vorsitz[at]elkb.de

Kontakt

Ilona Schuhmacher
Geschäftsführerin der EJB
0911 4304-268
0172 7670647
ilona.schuhmacher[at]elkb.de

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