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Die Arbeitsgruppe Gender*Ökumene Bayern lädt ein:

Abendvortrag von Veronika Kracher
Incels und toxische Männlichkeit. Von Abwertung über Femizid bis Terror
Montag, 29. November 2021, 18:30 bis 21:00 Uhr, online

Ökumenischen Fachtagung
Gender – vom ReizWort zur Tat.
Gefährliche Strategien erkennen und ihnen entgegenwirken

Montag, 6. Dezember 2021, 9:30 bis 16:00 Uhr, online
 

Informationen und Nachfragen
Martina Frohmader, Amt für evang. Jugendarbeit
 

Abendvortrag am 29. Nov. 2021 von 18:30 bis 21 Uhr, online

Incels und toxische Männlichkeit. Von Abwertung über Femizid bis Terror
von Veronika Kracher
(Veranstaltungsnummer #1953)

»Incels« ist die Kurzform für »Involuntary Celibates« also unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen, beschweren sich darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Im mildesten Falle artikuliert sich ihr Denken in Depressionen und Selbstmitleid, im schlimmsten Falle in der Glorifizierung von Kindesmissbrauch, sexueller Gewalt oder dem Femizid. Incels sind jedoch keine »schwarzen Schafe«, sondern Ausdruck einer Gesellschaft, in der die Abwertung des Weiblichen an der Tagesordnung ist. In ihrem Vortrag stellt die Referentin Ergebnisse ihrer Analyse und Handlungsmöglichkeiten vor.

Ökumenische Fachtagung am 6. Dezember 2021

Gender – vom ReizWort zur Tat. Gefährliche Strategien erkennen und ihnen entgegenwirken
(Veranstaltungsnummer #1954)

Extreme Rechte diffamieren Positionen zum Geschlechterverhältnis und zur Geschlechtergerechtigkeit mit Begriffen wie „Genderismus“ oder „Genderwahn“. Damit streben sie die Deutungshoheit in dieser gesellschaftlichen Debatte an.

Bei dieser ökumenischen Fachtagung nähern sich Hauptvortrag und Workshops den Facetten von Misogynie und "Anti-Gender" aus verschiedenen Perspektiven. Dabei geht es sowohl um theologische und kirchliche Strömungen als auch um Phänomene, die sich (zunächst) in Online-Foren und Games Bahn brechen. Es wird analysiert, wie diese als Nährboden für sexuelle Gewalt, Femizide und Terror fungieren und herausgearbeitet, welche Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bestehen.

Programm der Fachtagung am 6. Dezember 2021

09:30 Uhr Öffnung des Warteraums

10:00 Uhr Begrüßung zum Fachtag

10:15 Uhr Hauptvortrag
Naturrecht, Schöpfungsordnungen und Co. Zur theologischen Imprägnierung des Anti-Gender-Diskurses
Referentin: Ruth Heß, Theologische Studienleitung am Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Hannover

11:30 Uhr Mittagspause

12:15 Uhr Workshops in zwei Durchläufen

1. Incels - Misogynie und Gewalt
Referent_in: Gamze Damat, Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin,  Universität Tübingen

2. Adam and Eve, not Adam and Steve!? Biblisch-theologische Variationen zur »Schöpfungsordnung«
Referentin: Ruth Heß, Theologische Studienleitung am Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Hannover

3. Angriffe auf die Demokratie. Antifeminismus in Rechtsextremismus und religiösem Fundamentalismus
Referent_in: Maga Drin Rita Perintfalvi, Post-Doc-Universitätsassistentin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Universität  Graz

4. Sexismus in der Gaming-Comunity aus einer intersektionalen Perspektive
Referent_in: Sarah Kerschhaggl, New Media Expert

15:00 Uhr Zusammentragen der Ergebnisse - Erwartungen an die Kirchen - Vereinbarungen für die Weiterarbeit

16:00 Uhr Ende des Fachtags

Inhalte des Vortrags und der Workshops

Hauptvortrag
Naturrecht, Schöpfungsordnungen und Co. Zur theologischen Imprägnierung des Anti-Gender-Diskurses

Dass die Umwidmung von „Gender“ zum Kampfbegriff ultrareligiöse Wurzeln hat und auch von christlich-fundamentalistischen Akteur_innen vorangetrieben wird, ist längst bekannt. Doch wie genau argumentieren sie theologisch gegen progressive Geschlechterpolitiken an? Welche christlichen Traditionen und Interpretamente besetzen sie, um Zuspruch zu erzeugen? Und wie lässt sich dem mit Theologie entgegenwirken?
Referentin: Ruth Heß, Theologische Studienleitung am Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Hannover

Workshop 1
Incels - Misogynie und Gewalt

Incels (involuntary celibates) sind eine lose, unorganisierte Internet-Subkultur, die durch Misogynie, Rassismus, Antisemitismus und andere Ideologiefragmente auffallen, die sich mit denen aus dem rechtsextremen Spektrum überschneiden. Sowohl das Internet an sich, als auch gewaltaffine Subkulturen, die sich dort bilden, stellen eine Herausforderung für verschiedene gesellschaftliche Institutionen dar. In Anbetracht verschiedener Terroranschläge und Attentate, bei denen die „Incel“-Identität eine Rolle spielte, lässt sich das Thema nicht in die Sphäre von bloßer Online-Aktivität verbannen. Wie kann man den Rückzug eines Jugendlichen in eine solche Szene früh erkennen? Wie kann man potentiell Betroffene dieser Gewalt schützen? Gemeinsam schauen wir uns Fallbeispiele, Analysen und Lösungsansätze an.
Referent_in: Gamze Damat, Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin,  Universität Tübingen

Workshop 2
Adam and Eve, not Adam and Steve!? Biblisch-theologische Variationen zur „Schöpfungsordnung“

„Mann und Frau sind von Beginn der Schöpfung an unterschiedlich und bleiben es in alle Ewigkeit“ – so verfügte es die römische-katholische Glaubenskongregation unter Joseph Ratzinger 2004. Ist dieser Satz theologisch angemessen? Welche Perspektiven auf menschliche Geschlechtlichkeit eröffnet die Bibel und was folgt daraus für das Bild einer unveränderlichen „Schöpfungsordnung“?
Referentin: Ruth Heß, Theologische Studienleitung am Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Hannover

Workshop 3:
Angriffe auf die Demokratie. Antifeminismus in Rechtsextremismus und religiösem Fundamentalismus

In (ultra)konservativen kirchlichen Kreisen wollen die Menschen genau wie die Neuen Rechten ein durch die Modernisierungsprozesse überholtes Gesellschaftsbild und ihren damit verbundenen Rollenbildern konservieren. In diesem Workshop werden Strömungen, politische Entscheidungen und Allianzen zwischen illiberale identitäre Demokratien und religiösen Fundamentalismus aufgezeigt.
Referent_in: Maga Drin Rita Perintfalvi, Post-Doc-Universitätsassistentin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Universität  Graz

Workshop 4
Sexismus in der Gaming-Comunity aus einer intersektionalen Perspektive

Der Fokus liegt auf Sexismus in der Videospiel Community. Wieso ist diese Szene immer noch so männerdominiert? Welche Auswirkungen haben sexistische und rassistische Aussagen von den sogenannten Streamern wie auf ihr junges Publikum? Woher kommen solche problematischen Tendenzen? Fragen wie diese werden durch einen intersektionalen Blickwinkel betrachtet und diskutiert
Referent_in: Sarah Kerschhaggl, New Media Expert

Organisatorisches

Zielgruppe:
Multiplikator_innen in der kirchlichen Arbeit

Ort:
29. November: Online
06. Dezember: Online

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

TN-Beitrag:
06. Dezember 2021: 10 Euro

akademie@cph-nuernberg.de
Anmeldung zu beiden Veranstaltungen ist unabhängig voneinander möglich.
Nach Eingang der Anmeldung für die Veranstaltung werden die Zugangsdaten für die Online-Teilnahme zugesandt.

Anmeldeschluss:
Für den  Abendvortrag: 28. November 2021
Für den  Fachtag: 02. Dezember 2021

Veranstalter_in des Fachtages

Die AG Gender*Ökumene Bayern ist eine Arbeitsgruppe von verschiedenen Institutionen, die sich durch ihre ökumenischen Kontakte gebildet und Interesse an dem Thema „Gender und rechte Strömungen“ auch in den beiden großen Kirchen in Bayern hat. Sie sucht den Austausch, befinden sich im Dialograum und plant Kooperationsveranstaltungen.

Impressum: 
Amt für Jugendarbeit der
Evang.-Luth. Kirche Bayern
Öffentlichkeitsreferat  
Hummelsteiner Weg 100
90459 Nürnberg
0911 4304-284, -257
www.ejb.de

Bildrechte: Thomas Wolf

Inhalte:
AG Gender*Ökumene Bayern
Martina Frohmader, Referentin
für geschlechtssensible Jugendarbeit
frohmader@ejb.de

Redaktion:
Christina Frey-Scholz (verantwortlich)
Ute Markel

Kontakt:
frohmader@ejb.de

Haftungsausschluss