„ForuM Studie zeigt uns dringenden Handlungsbedarf“

Vorsitzender der EJB zu Ergebnissen der ForuM Studie der EKD

Malte Scholz, Vorsitzender der EJB, sieht in den Ergebnissen der ForuM Studie der EKD eine institutionelle Schuld der Landeskirchen und fordert weitere Bemühungen zur Aufarbeitung und Präventionsarbeit. Die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) steckt seit Jahren viel Energie in wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt.

Malte Scholz, Vorsitzender der EJB:
„Wir haben uns als Institution Kirche, aber auch als Jugendverband schuldig gemacht! Die Ergebnisse der ForuM Studie sind in ihrem Ausmaß erschreckend und zeigen auf, dass wir gerade für Kinder und Jugendliche nicht immer ein Schutzort sein konnten.

Es braucht jetzt eine Aufarbeitung der Ergebnisse, bei der die Betroffenen und ihre Anliegen im Mittelpunkt stehen müssen. Es darf nicht an den Betroffenen vorbei entschieden werden. Aus der Aufarbeitung müssen klare Handlungsschritte folgen, die sicherstellen, dass die Aufklärung von Taten, der Schutz der Schutzbefohlenen und Prävention konsequent Hand in Hand gehen. Diese Studie darf nicht das Ende der Aufklärung und Untersuchung von Missbrauchsfällen sein, sondern muss als Auftakt verstanden werden, aus dem weiter Bemühungen folgen müss

Der große Hebel, um zukünftige Missbrauchsfälle zu verhindern, ist die konsequente Präventionsarbeit in Kirche und im Jugendverband. Aufbauend auf den Schutzkonzepten der jeweiligen Einrichtungen muss eine Kultur und ein Prozess der Präventionsarbeit entstehen, in dem Prävention durch Weiterbildungen, Selbstverpflichtungen und stetige Thematisierung nicht nur gelernt, sondern auch gelebt wird.

„BEI UNS NICHT!“ - Schutzkonzept der EJB
Bereits im Jahr 2000 setzte die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) eine Arbeitsgruppe zum Thema „sexueller Missbrauch“ ein. Die Zielsetzung lautete, ein Aktionsprogramm zum Thema „Prävention sexuellen Missbrauchs“ für die Jugendarbeit zu entwickeln und Beschlüsse für die Landesjugendkammer vorzubereiten. 2003 erschien als Ergebnis eine umfangreiche Arbeitshilfe und die Initiative „BEI UNS NICHT“ wurde gestartet. Diese wurde seitdem immer wieder aktualisiert und erweitert. Im März 2023 wurde zuletzt ein umfassendes bereichsbezogenes Schutzkonzept beschlossen. Es ist im Web abrufbar: https://www.ejb.de/aktuelles/schutzkonzept-der-ejb/

Alle Mitarbeitenden in der EJB stehen hinter dem Verhaltenskodex der Evangelischen Jugend in Bayern und unterschreiben ihn im Sinne einer Selbstverpflichtung. Ein landesweites Netzwerk an geschulten Vertrauenspersonen wurde aufgebaut. Verfügbar sind außerdem unter anderem Handbücher, Krisenpläne und Dokumentationen.

 Mehr Informationen unter:
https://www.ejb.de/was-wir-machen/praevention-von-sexualisierter-gewalt/

Michael Stöhr
Öffentlichkeitsarbeit
29. Januar 2024