2003 entstand das Aktionsprogramm der Evangelischen Jugend in Bayern "Bei uns nicht!" zur Prävention von sexualisierter Gewalt. Ein darauf aufbauendes Schutzkonzept wurde 2017 entwickelt. Das Referat "Prävention von sexualisierter Gewalt" berät und begleitet zum Thema. Es entwickelt das Aktionsprogramm und das Schutzkonzept weiter und ist verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung von Vertrauenspersonen und Mitarbeitenden der Evang. Jugend in Bayern zum Thema Prävention.
Seit Jahren ist die Evang. Jugend in Bayern aktiv in der Prävention sexuellen Missbrauchs unter dem Titel „Bei uns nicht!?“ So gibt es in den meisten Dekanaten Vertrauenspersonen, die als Ansprechpartner_innen zu diesem Thema agieren. Bitte überprüft, ob Vertrauenspersonen in euren Dekanaten benannt sind, bzw. sich Veränderungen ergeben haben und gebt die Adressen an uns weiter (Kontakt siehe rechte Spalte). So können die Vertrauenspersonen regelmäßig über Fortbildungen, Veranstaltungen und aktuelle rechtliche und fachliche Sachstände informiert werden.
Mitarbeitende der Evangelischen Jugend in Bayern sind aufgefordert einen Verhaltenskodex zu unterschreiben. Dieser kann heruntergeladen werden. Auch im Vorfeld von Maßnahmen ist es sinnvoll, sich mit dem Verhaltenskodex auseinanderzusetzen und entsprechende Absprachen und Regeln daraus abzuleiten.
Hauptberufliche sind gesetzlich verpflichtet, alle fünf Jahre ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen. Dies muss vom Arbeitgeber schriftlich eingefordert werden. Für die Beantragung ist ein Nachweis des Arbeitgebers notwendig. Ein Vordruck kann heruntergeladen werden.
Auch für einen Teil der Ehrenamtlichen ist jetzt klar, dass dieses Zeugnis vorgelegt werden muss. Allerdings muss die ehrenamtliche Tätigkeit einige Kriterien erfüllen. Auch sind dabei bestimmte Rechtsvorschriften (z. B. Datenschutz) zu beachten. Dazu müssen die kommunalen Jugendämter mit den Verbänden Verträge schließen. Wie die Umsetzung erfolgen soll, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir empfehlen deshalb auf die Reaktion der Jugendämter zu warten und nicht selbständig aktiv zu werden. Sollten Jugendämter auf Euch zukommen, bieten wir gerne Hilfestellung und Beratung für die Umsetzung an.
Evangelische Jugendarbeit lebt durch Beziehungen von Menschen miteinander und mit Gott. Vertrauen soll tragfähig werden und bleiben. Es darf nicht zum Schaden von Kindern und Jugendlichen ausgenutzt werden.
Beschluss der Landesjugendkammer der EJB am 08.10.2016 in Nürnberg
Dieses Schutzkonzept enthält folgende Schwerpunkte:
Was kann ich nun tun, wenn ich einen konkreten Verdacht habe oder ein Missbrauchsopfer mir von seinem Erlebten und Erlittenen erzählt hat?
Um fachliche Beratung einzuholen, solltet Ihr Euch auf jeden Fall an eine entsprechende Beratungsstelle wenden. Adressen von Beratungsstellen in Eurer Umgebung erhaltet Ihr beim Referat "Prävention von sexualisierter Gewalt" (Kontakt siehe rechts)
"Ich habe so ein komisches Gefühl, ich habe einen Verdacht."
Folgende Schritte sollen Orientierung bieten:
"Hilfe, ich habe einen Fall, ein Opfer hat sich mir mitgeteilt!"
Folgende Schritte sollen Orientierung bieten:
"Hilfe, wir haben eine_n Täter_in im eigenen Mitarbeitendenkreis!"
Es kann auch vorkommen, dass sich der Verdacht nicht nur auf Opfer richtet, sondern dass sich dieser auch auf potentielle Täter_innen fokussiert.
Was tue ich, wenn ich vermute, dass Täter_innen in meinem Umfeld handeln? Wie verhalte ich mich, wo bekomme ich Hilfe, und welche rechtlichen Schritte müssen eingeleitet werden?
Ziel muss auf jeden Fall sein:
Die Übergriffe beenden. Es besteht die Gefahr, dass die Beschuldigten sich einen neuen Wirkungskreis suchen können, wenn die Sanktionen nicht weit reichend genug sind.
Bei Beobachtungen und Informationsbeschaffung über die Täter_innen dürfen die Kinder und Jugendlichen nicht aus dem Blick verloren werden. Ihr Selbstbewusstsein und Vertrauen muss durch entsprechende Gesprächs- und Hilfsangebote gestärkt werden.
Verdachtstagebuch:
Ein Verdachtstagebuch hilft, die eigenen Gedanken zu strukturieren und festzuhalten. Es ist bei möglichen Anzeigen unbedingt notwendig, zum Beispiel um Erzählungen des Opfers zeitlich genau wiedergeben zu können.
Ein Verdachtstagebuch muss enthalten:
„Teamer_in“ ist ein sogenanntes Serious Game zur Schulung ehrenamtlicher Jugendleiter_innen zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt auf Freizeiten“. Die App wurde in den vergangenen zwei Jahren entwickelt. Finanziert wurde das Projekt von der World Childhood Foundation.
Ziel von „Teamer_in“ ist es, Jugendleiter_innen eine Wissensvertiefung zum Thema zu ermöglichen. In verschiedenen Freizeitszenarien werden die Spieler_innen mit unterschiedlichen Inhalten und möglichen Geschehnissen aus dem Bereich sexualisierter Gewalt konfrontiert. Dabei müssen Aufgaben erledigt und Entscheidungen getroffen werden.
Für den Einsatz in der Freizeitvorbereitung stellt das Amt für evang. Jugendarbeit Arbeitsmaterialien für Hauptberufliche zur Verfügung.
Die App ist im Google PlayStore für Android und im AppStore für Apple kostenfrei downloadbar. Zur Nutzung der App ist eine einmalige Registrierung der_des haupt- oder ehrenamtlich Verantworlichen nötig. Der Freischaltcode kann an das Freizeitteam weitergeben werden.
Weitere Infos zu "Teamer_in" unter www.teamerin.de
Kontakt:
Martina Frohmader, Referentin für Prävention von sexualisierter Gewalt
0911 4304-261, frohmader[at]ejb.de
Daniela Schremser, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit/Social Media
0911 4304-292, schremser[at]ejb.de
Martina Frohmader
Referentin für Mädchen und Frauen & Prävention von sexualisierter Gewalt
0911 4304-261
0172 7669671
frohmader[at]ejb.de
Daniela Heller
Assistenz
0911 4304-262
heller[at]ejb.de