Mädchen, junge Frauen, Jungen und junge Männer haben oft gemeinsame Interessen, aber auch oft unterschiedliche Bedürfnisse. Geschlechtersensible Jugendarbeit nimmt diese Unterschiede bewusst war und gestaltet entsprechende Angebote. Geschlechtersensible Jugendarbeit thematisiert Klischees, bricht Blickwinkel auf und eröffnet jungen Menschen die Suche nach der eigenen Identität.
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Evangelische Mächenarbeit
...stellt die Mädchen und jungen Frauen mit ihrer Lebenswirklichkeit in den Mittelpunkt und setzt sich mit ihnen auf dem Hintergrund des Evangeliums auseinander.
...setzt bei den Stärken, Kompetenzen, Bedürfnissen und (auch typischen) Interessen von Mädchen an und ermöglicht neue Erfahrungen, z.B. Abenteuer und Erlebnis.
...bietet Mädchen Räume, in denen sie ein positives Sebstbewußtsein aufbauen und ihre Handlungsspielräume erweitern können, ihre persönliche Spiritualität entwickeln und sich für ihre eigenen Belange ensetzen können.
Die Leitung von Mädchenangeboten übernimmt ein weibliches Team.
Die Standards der Mädchenarbeit wurden 2010 in der Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern beschlossen.
Mädchenarbeit ist wie ein wilder Sommergarten.
Sie ist bunt, würzig und gibt dem Leben Pfiff.
Mädchenarbeit ist ein eigenes Arbeitsfeld innerhalb der Jugendarbeit mit qualifizierten Angeboten für Mädchen und junge Frauen. Sie zeichnet sich durch politisches Engagement und Vernetzung aus.
Mädchen sind so vielfältig wie das Leben selbst. Sie sind geprägt durch ihre Nationalität, ihre kulturellen und religiösen Hintergründe und durch die Bildung, die ihnen ermöglicht wird. Sie haben unterschiedliche Wünsche und Erwartungen an das Leben. Die Mehrzahl der Mädchen in Deutschland fühlt sich super, ist zufrieden mit den Möglichkeiten, die ihnen das Leben bietet. Die Mädchen sehen sich gleichberechtigt – und sind es doch an vielen Stellen nicht.
Material und Hinweise zum Thema:
Sie wollten schon immer wissen, welche großen Frauen
....mit Ihnen zusammen Geburtstag haben?
...in Bern geboren oder gestorben sind?
...Frauenbeziehungen hatten?
...Einzelkinder waren?
Oder welche
...englische Schriftstellerinnen eine Autobiographie schrieben?
...deutschen Journalistinnen emigrierten?
...usw.
Auf diese und ähnliche Fragen gibt es bei FemBio Antworten. Gegründet wurde FemBio 2001 von Luise F. Pusch als Institut für Frauen-Biographieforschung in Hannover. Eine FemBiographie unterscheidet sich von "herkömmlichen" Biographien vor allem durch den feministischen Blickwinkel.
Mädchen suchen ihren eigenen Platz in der Gesellschaft.
Schule, Ausbildung und Beruf sind wesentliche Herausforderungen in ihrer Entwicklung. Die Welt mit ihren eigenen Augen zu sehen, mit anderen Mädchen und Frauen die eigene Identität zu entwickeln – dazu leistet die Mädchenarbeit ihren Beitrag. Sie begleitet, stärkt und unterstützt Mädchen und Frauen, sich dem Leben zu stellen.
Material und Hinweise zum Thema
Ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiterinnen gestalten die Mädchenarbeit.
Sie lassen ihre Erfahrungen und Vorstellungen in die Angebote einfließen und reflektieren ihr Tun. Die Älteren können Vorbilder, Freundinnen und
Reibungsflächen sein. Mädchen und Frauen bereichern sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen und Eindrücken.
Gemeinsam schauen sie kritisch auf die Gesellschaft und setzen sich für Gleichberechtigung ein.
Material und Hinweise zum Thema
Mädchenarbeit schafft Frei-Räume für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderungen, unterschiedlicher Milieus, Nationen, Bildungsniveaus, Religionen und sexueller Orientierungen.
Jede ist anders, jede gehört dazu. Im Rahmen von Mädchenarbeit beschäftigen sich die Mädchen mit ihrer Identität und entwickeln Stärken und Potentiale weiter. Sie reflektieren ihre Rollenbilder und können sich ausprobieren. Mädchen lernen, versteckte Benachteiligungen aufzudecken und sich für ihre Interessen einzusetzen.
Material und Hinweise zum Thema
Mädchenarbeit ist selbstverständlich in allen Arbeitsformen der evangelischen Jugendarbeit zuhause: in der Gruppenarbeit, in Projekten, offenen Treffs, Freizeiten, in der schulbezogenen Jugendarbeit und vielem mehr. Sie ist ein notwendiges Angebot einer Jugendarbeit, weil es Mädchen und Jungen gibt. Mädchenarbeit ist, ebenso wie Jungenarbeit, Bestandteil einer geschlechtergerechten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Material und Hinweise zum Thema
Mädchenarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen der Mädchen und ist für sie da.
Die Formen von Mädchenarbeit sind vielgestaltig: Sie ist mal zeitlich begrenzt, z.B. in einer Gruppe, einem Projekt oder einer Sommerfreizeit. Mal findet Arbeit mit Mädchen bezogen auf ein bestimmtes Interesse statt, z.B. beim Sport wie Mädchenfußball, rund um Theater oder Musik; beim Kochen oder in einem Selbstverteidigungskurs, Berufssuche oder Bewerbungstraining und während Besinnungstagen. Mal entsteht Mädchenarbeit zufällig, wenn aus der Kindergruppe eine Mädchengruppe wird. Mal begleiten Frauen Mädchen für einen langen Zeitraum z.B. in einem offenen Treff.
Mädchenarbeit begleitet die persönlichen Glaubenswege und ermöglicht einen Zugang zur Spiritualität.
Sie bietet Mädchen weibliche Identifikationsmodelle aus Bibel, Geschichte und Gegenwart an. Mädchen und junge Frauen werden ermutigt, ihr Leben als mündige Christinnen zu gestalten und Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Material und Hinweise zum Thema
Mädchenarbeit ist seit Jahrzehnten etabliert in evangelischer Jugendarbeit.
Sie steht im Dialog mit Engagierten der Jungenarbeit. Als gemeinsame Aufgabe wird die Entwicklung einer geschlechtsreflektierten Koedukation in der evangelischen Jugendarbeit gesehen.
Material und Hinweise zum Thema
20-jährige Frauen und Männer heute.
Lebensentwürfe, Rollenbilder, Einstellungen zur Gleichstellung. Eine qualitative Untersuchung von Sinus Sociovision für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Heidelberg, Februar 2007 Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind: Junge Frauen und Männer gehen heute selbstverständlich davon aus, dass sie die gleichen Startchancen und Rechte haben. Gerade Frauen mit Abitur sehen ihre eigene berufliche und private Perspektive optimistisch. Junge Männer sind ambivalenter. Junge Abiturienten teilen rational die Ansichten junger Frauen zur Gleichberechtigung. Für ihre eigene Rolle und Identität fehlen oft positive Vorbilder zur Orientierung. Für Männer mit geringer Bildung hat Gleichstellung dagegen nur wenig Bedeutung. Sie erwarten, dass ihre zukünftige Partnerin sich für das herkömmliche Rollenmodell entscheidet.
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=96102.html
Mädchenarbeit engagiert sich gegen jede Form von Benachteiligung.
Sie benennt Ungleichheiten, die u.a. aus Armut, Migrationshintergrund, Gewalt & Sexismus und schlechten Bildungschancen entstehen. Sie fordert Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen, von Frauen und Männern. Mädchenarbeit bezieht Position gegen sexistisches, rassistisches, diskriminierendes und gewalttätiges Verhalten.
Mädchenarbeit leistet durch die intensive Beteiligung der Mädchen an Inhalten, Formen und Methoden einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung und Einübung von Sprachfähigkeit. So können die Potentiale von Mädchen und jungen Frauen in die Entwicklung einer zukunftsorientierten Gesellschaft und in Visionen des Zusammenlebens einfließen.
Mädchen in der weiten Welt
Zum Beispiel Brot für die Welt sieht immer deutlicher, wie entscheidend die aktive Mitwirkung von Frauen für einen nachhaltigen Entwicklungsprozess im Kampf gegen die weltweite Armut sind.
Hier finden sich auch etliche Projekte, die die Situation von Mädchen verbessern wollen: https://www.brot-fuer-die-welt.de/weltweit-aktiv/index_38_DEU_HTML.php
Engagement von Frauen für die Gesellschaft:
z.B. die argentischen Mütter am Plaza de Moyo
Der Landesjugendring Schleswig-Holstein hat eine Arbeitshilfe zur Förderung der Mädchen und Frauen in der Gremienarbeitder Jugendverbände veröffentlicht. Mit dieser 100-seitigen Wendebroschüre wird nicht nur Mädchen und Frauen, sondern auch Jungen und Männern ein Leitfaden in die Hand gegeben, wie sie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit beider Geschlechter in den Gremien erreichen können.
"Sich mit Jungenarbeit zu beschäftigen,
heißt etwas zu entdecken, was ich vorher
nicht gesehen habe."
"Jungs weinen nie!" und "Männer müssen immer stark sein!", das sind flüchtig dahingesagte Worte - und doch von großer Bedeutung. Dürfen Jungen oder junge Männer überhaupt Gefühle zeigen oder anders sein als es von ihnen erwartet wird?
Der Blick auf und die Haltung zu Jungen müssen sich ändern.
Wie können sich Jungen oder junge Männer unabhängig von veralteten und zum Teil überholten Rollenbildern entwickeln und neue Lebensentwürfe entdecken und ausprobieren?
Evangelische Jugendarbeit schafft Räume für die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Daher sind in der geschlechtsbewussten JUNGENarbeit Angebote nötig, die eine neue, positive Sichtweise auf Jungen und junge Männer bringen und das Ziel der Lebensentfaltung mit ihrer ganzen Männlichkeit verfolgen.
Jungen und junge Männer sind Teil der Kinder und Jugendlichen in der evangelischen Jugendarbeit. JUNGENarbeit ist ein wichtiges pädagogisches Arbeitsfeld.
JUNGENarbeit ist eine Pflichtaufgabe und kein freiwilliges Angebot.
JUNGENarbeit ist etwas, was jede_r für sich selbst entschlüsseln muss. Etwas anderes sehen und entdecken, was man vorher nicht gesehen oder anders wahrgenommen hat.
Nicht jede Arbeit mit Jungen ist JUNGENarbeit. Davon ausgehend, hat die EJB Standards als Basis und Orientierung für geschlechtsbewusste JUNGENarbeit entwickelt.
2006 hat die Landesjugendkammer der EJB Standards für eine geschlechtsbewusste JUNGENarbeit beschlossen: Standards als PDF öffnen