Beschlüsse der Landesjugendkammer

Die Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern hat bei ihrer Vollversammlung Anfang Dezember in Neuendettelsau einen Antrag zu Armut bei Kindern und Jugendlichen sowie zu Solidarität mit den Frauen im Iran verabschiedet.

Eine Chance für Alle
Evangelische Jugend fordert: Armut bei Kindern und Jugendlichen entschieden entgegenzutreten

Die Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern fordert die bayerische Staatsregierung dazu auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit keine Kinder und Jugendlichen in die Armut fallen können.

„Armut kann jederzeit alle Menschen treffen, auch Kinder und Jugendliche“, stellt die Landesjugendkammer fest. Bei jungen Menschen kämen die Sorgen der künftigen Lebensplanung zu vielen anderen Nöten und Ängsten hinzu: der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Klimakrise, psychische Nachwirkungen der pandemischen Jahre. Dies führe zu großer Verunsicherung und Belastung, heißt es in dem Antrag der Landesjugendkammer.

Wenn sich dann noch finanzielle und existenzielle Fragestellung abzeichnen, wird die Lage junger Menschen noch alarmierender, beschreibt das Jugendgremium die Situation. Immer mehr junge Menschen seien dem Leistungsdruck und den hohen Ansprüchen in Ausbildung oder Studium nicht gewachsen, brechen ab oder bekommen Lernen und Nebenjob nicht vereinbart. „In so einer Situation besteht leicht die Gefahr, dass die Jugendlichen in eine prekäre Lebenssituation geraten“, erklärt Malte Scholz (22 J.), stellvertretender Vorsitzender der Landesjugendkammer.

„Menschen, die wenig finanzielle Mittel haben, dürfen nicht durch Stigmatisierung und Ungleichheit daran gehindert werden, an gesellschaftlichen Formen und Aktivitäten teilzunehmen“, sagt Malte Scholz. Gerade das Ehrenamt, dürfe nach seiner Meinung nicht darunter leiden.

Im Antrag an die Staatsregierung stellt die EJB fest und fordert:

  • Niederschwellige Unterstützungsformen sind eine wesentliche Anforderung an das Angebot für junge Menschen.
  • Das Ausüben eines Ehrenamtes bedeutet, als Teil einer Gemeinschaft Wirksamkeit zu erleben, diese Möglichkeit muss für alle jungen Menschen offen sein.
  • Bedarfsgerechte Ausstattung der Jugendarbeit schafft neue Zugänge: Jungen Menschen müssen Arbeitsmittel und Ressourcen zur Verfügung stehen, die benötigt werden, um speziell an Angeboten evangelischer Jugendarbeit teilnehmen zu können.
  • Digitalisierung ernst nehmen: Der niederschwellige Zugang zu kostenlosem WLan und die Ausstattung mit digitalen Endgeräten sind entscheidend für eine gerechte Teilhabe am Bildungssystem.
  • ÖPNV – Kostenlos und flächendeckend:Es braucht für alle unter 27-Jährigen einen kostenfreien Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr.
  • BAföG für alle – die es wollen:Ein junger Mensch hat nicht automatisch genug finanzielle Ressourcen, nur weil die Eltern „genug“ verdienen.

Vollständiger Antrag „Eine Chance für alle“

„Unterstützung der Proteste im Iran“
Landesjugendkammer solidarisiert sich mit den Frauen im Iran.

Die Evangelischen Jugend in Bayern fordert alle politischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen auf, sich mit den friedlich Protestierenden zu solidarisieren und für die Einhaltung der Menschenrechte im Iran bestmöglich einzutreten.

In den Menschenrechten finden die Werte der Evangelischen Jugend in Bayern ihren Ausdruck. Mit großer Sorge nehmen die Mitglieder der Landesjugendkammer die Menschenrechtsverletzungen gegenüber der Bevölkerung des Irans und die systematische Unterdrückung der iranischen Frauen wahr.

„Wir solidarisieren uns mit den Frauen im Iran und wollen auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam machen“, sagt Katrin Vogelmann (26 J.), Vorsitzende der Landesjugendkammer. Auch als Evangelische Jugend möchten wir hierfür alle unsere Kanäle nutzen, um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen, sagt die Vorsitzende. Dazu gehöre auch, über die Situation im Iran zu berichten und aufzuklären.

Vollständiger Antrag „Unterstützung der Proteste im Iran“

Christina Frey-Scholz
Öffentlichkeitsarbeit
4. Dezember 2022