Wahlrechtsinitiative „Vote 16“ – Ein Interview
Die Evangelische Jugend in Bayern ist der Wahlrechtsinitiative „Vote 16″ beigetreten. Mit ihrem Beschluss unterstützt sie Vote 16 in ihrem Bemühen um ein Volksbegehren zur Absenkung des Wahlalters für Kommunal- und Landtagswahlen in Bayern auf 16 Jahre.
Ab 03. Mai werden die Unterschriften für das Volkgsbegehren gesammelt. Die Unterschriftenlisten schicken wir an eure Jugendwerke.
Macht mit und unterschreibt für das Volksbegehren Vote 16, weil die Jugendlichen, um die es geht, nicht unterschreiben können.
Wir haben mit Franz Märtl von Vote 16 gesprochen und ihn gefragt, warum es so wichtig ist, sich für dieses Volksbegehren einzusetzen.
Lieber Franz Märtl, was ist das Ziel von Vote 16?
Das Ziel ist denkbar einfach: Der Jugend in Bayern eine Stimme geben und dazu das Wahlalter in Bayern auf 16 senken! Dazu streben wir ein Volksbegehren an.
Warum soll das Wahlalter auf 16 gesenkt werden?
Weil Jugendliche bereits heute Verantwortung übernehmen! 16-Jährige tragen zu unserer Gesellschaft bei, wie jeder Erwachsene auch. Sie betätigen sich ehrenamtlich, sie machen eine Ausbildung, zahlen Steuern und übernehmen Verantwortung. Das Einzige, was sie nicht dürfen, ist wählen. Das Einzige, was diese junge Gruppe nicht hat, ist das Privileg, in demokratischen Prozessen repräsentiert zu werden. Das finden wir unfair, denn wir denken: Wer gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, der sollte repräsentiert werden. Deshalb: Wahlalter 16.
Was erhofft Ihr Euch und was braucht Ihr, damit das Volksbegehren Erfolg hat?
Erhoffen tun wir uns natürlich, Erfolg mit unserem Volksbegehren zu haben; das Wahlalter tatsächlich auf 16 zu senken. Ganz unabhängig davon allerdings, versuchen wir schon auf diesem Weg, Aufmerksamkeit für die Themen der Jugend und der jungen Erwachsenen zu erzeugen. Damit das gelingt, brauchen wir besonders eines: Unterstützung. Alle, denen das Thema am Herzen liegt, die unser Anliegen für richtig halten, sind dazu eingeladen uns zu kontaktieren und uns zu unterstützen. Ganz egal ob uns jemand bei unserer Öffentlichkeitsarbeit unterstützen kann & will, bei der operativen Planung, an Infoständen oder beim Verteilen von Werbemitteln: Wir können jeden gebrauchen!
Was könnte sich konkret im politischen Kontext ändern, wenn bereits 16-Jährige wählen können?
Was sich konkret programmatisch ändern würde steht in den Sternen; so funktionieren demokratische Wahlen. Auch deshalb findet unser Begehren Unterstützung durch das ganze demokratische Spektrum. Aber Fakt ist: Themen, die Jugendliche und junge Erwachsene besonders bewegen, würden endlich Teil der Tagesordnung in demokratischen Prozessen. Und darum geht es uns. Junge Erwachsene sind unsere Zukunft, Zeitenwende ist heute und junge Menschen haben schon heute wertvolle Impulse für Morgen. Geben wir ihnen eine Stimme!
Was antwortet Ihr Menschen, die dagegen sind?
Wie man es im demokratischen Diskurs macht: Mit der Frage „Warum?“. Häufig kommt uns dabei das Argument unter, dass 16-Jährige keinesfalls reif genug wären, um politische Entscheidungen treffen zu können. Wir haben ein anderes Bild von dieser Generation. Wir beobachten eine Generation, die so politisch ist, wie wenige andere in der Vergangenheit. Es waren beispielsweise insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, die uns das dringende Thema des Klimawandels auf die Tagesordnung gesetzt haben. Wir glauben: Die aktuell junge Generation ist politisch, verantwortungsbewusst und in der Lage, der Gesellschaft schon heute wertvolle Impulse für morgen zu geben!
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für das Volksbegehren.
Das Interview führte Ute Markel, Online-Redakteurin.
Veröffentlicht im zettMagazin